Die Geschichten in den Texten von Bands aus dem Gothic-Metal-Genre sind oft düster und die musikalische Atmosphäre dunkel. Doch was passiert eigentlich, wenn das nicht reine Fiktion bleibt, sondern eine Band des Genres sich plötzlich selbst mit schrecklichen Ereignissen konfrontiert sieht? Die Antwort scheint simpel, dürfte aber umso schwerer umzusetzen sein: Die Musiker verarbeiten das Erlebte in ihrer Musik. Diesen schmerzvollen Weg sind nun auch Elis gegangen. 2006 verstarb ihre noch junge Frontfrau Sabine Dünser kurz nach Abschluss der Aufnahmen zu 'Griefshire' vollkommen überraschend. Nach einer Zeit fassungsloser Trauer setzte man sich zusammen und beschloss ganz im Sinne der ehemaligen Sängerin die Band fortzuführen. 2007 stieg Sandra Schleret als neue Frau hinter dem Mikro ein. Das folgende Jahr verbrachte man im Studio und spielte das nun vorliegende Album 'Catharsis' ein. Das ist aktive Trauerarbeit, wie schon der Titel verrät.Das griechische Wort Katharsis steht für das Ausleben von Emotionen und inneren Konflikten und genau das geschieht auch auf dem Album Elis. Allerdings sollte man keine Balladensammlung erwarten. Hier wird der Schmerz rausgebrüllt und mit Hilfe von bleischweren Gitarren- und Schlagzeugsalven vom Hof gejagt. Die ersten Zeilen des Openers machen die Marschroute klar. „May my tears come falling down at night, somehow i will stand up and wipe them aside". Elis wollen sich nicht vom Schmerz und Verlust besiegen lassen. "Wir sind gemeinsam an den Schicksalsschlägen gewachsen", sagt die Band. Nun hofft man, dass die düstere Stimmung sich nur noch in den Liedern und nicht im Privatleben widerspiegelt.
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